Die 3D-Drucker erobern das tägliche Leben

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    Die großartige TV-Serie Westworld des amerikanischen Senders HBO hat die zukünftigen Möglichkeiten des 3D-Drucks erschreckend in Szene gesetzt. Dort konstruieren 3D-Drucker im Labor aus einer weißen Masse nicht nur Knochen, Haare und Haut, sondern sogar vollständige und lebensechte Menschen und Tiere. Diese Zukunftsvision scheint reine Sciencefiction zu sein, dennoch schreitet die Entwicklung der 3D-Technik rasant voran.

    Wird die Sciencefiction-Vision Wirklichkeit?

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    3D-Drucker ziehen immer weiter ein in die heimischen Wohnzimmer und boomen nicht nur in der Industrie (Symbolbild).

    Was heute noch wie Sciencefiction klingt, könnte allerdings bald in groben Zügen Wirklichkeit werden. Wie die Kronen Zeitung berichtet, haben Forscher an der kalifornischen Universität Berkeley bereits die nächste Generation von 3D-Druckern entwickelt. Diese können mithilfe von Licht innerhalb von nur wenigen Minuten eine geleeartige Substanz in detaillierte Objekte verwandeln. In Zukunft sollen so, wenn es nach dem Willen der Forscher geht, menschliche Organe gedruckt werden können. Bis dahin werden allerdings rund zehn Jahre vergehen. Noch sind wir nicht so weit, doch der 3D-Druck hat bereits viele Bereiche des täglichen Lebens erobert und wird immer mehr erfolgreich eingesetzt.

    Spielzeug selbst konstruiert

    Die Magdeburger Firma TinkerToys bietet ihren Kunden individualisiertes Spielzeug aus dem 3D-Drucker an. Dabei können drei verschiedene Varianten gewählt werden. Mit Hilfe eines 3D-Baukastens, der als Browser-Anwendung oder als App für ein Android-Tablet oder das iPad genutzt wird, kann man Spielzeugfiguren selbst zusammenstellen. Die STL-Dateien, die man für den 3D-Druck benötigt, gibt es dann als kostenlosen Download. Wer selbst keinen 3D-Drucker zu Hause hat, kann sich das fertige Spielzeug auch bei TinkerToys ausdrucken und liefern lassen. Neben diesen beiden Möglichkeiten können Interessierte auch an einem Workshop im Unternehmen teilnehmen und dort selbst kreativ werden und ihre Werke in 3D drucken.

    Johann Lafer und sein Chefkoch-Frosch

    3D-Drucker dringen weiter in Bereiche des täglichen Lebens vor, die man zuvor nicht für möglich gehalten hätte. Wie bei jeder anderen Technologie auch, ist irgendwann der Punkt erreicht, wo aus einer Anwendung für die Industrie ein Massenprodukt wird. Die Preise sinken und nicht nur Nerds beginnen, die unzähligen Möglichkeiten für sich zu entdecken. Das können auch kleine Dinge für den Hausgebrauch sein, wie beispielsweise Glücksbringer.

    Denkt man an den 3D-Druck, fallen einem nicht gerade Glücksbringer ein, doch auch diese werden längst mit Hilfe von 3D-Druckern individuell produziert. Schließlich sind sie aus dem täglichen Leben vieler Menschen nicht wegzudenken. Welchen Stellenwert Glücksbringer für viele Menschen haben, beschrieb Adolphe Smith schon 1912 in seinem Buch Monaco und Monte Carlo. Dass diese nicht nur im Casino eine große Rolle spielen, sondern auch beim Kochen, weiß jeder, der schon einmal eine der vielen beliebten Kochshows im deutschen Fernsehen gesehen hat. Einer der Stars dieser Shows ist der österreichische Sternekoch Johann Lafer. Er erhielt vom Künstler Stefan Seeger eine 3D-gedruckte Version seines Froschkönigs als Glücksbringer. Die Figur wurde aufgewertet und trägt nun den Namen Chefkoch-Frosch. Ob damit Johann Lafers preisgekrönte Gerichte noch besser gelingen, ist bis dato noch nicht bekannt.

    Formel E Siegerpokal aus dem 3D-Drucker

    Der Österreichische Stahlkonzern voestalpine unterstützt die FIA-Formel-E-Meisterschaft und hat vor kurzem eine ungewöhnliche Trophäe vorgestellt. Der brandneue Siegerpokal für den besten Fahrer der fünf europäischen E-Prix wurde in einem neuartigen 3D-Druck-Verfahren produziert und wird am 22. Juni in Bern an den glücklichen Sieger überreicht.

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    3D-Drucker gibt es mittlerweile in mehreren Hundert Modellen, Hersteller und unzähligen Einsatzbereichen für Private, Unternehmen und Industrie (Symbolbild).

    Tempo ist gefragt

    Ein wesentlicher Faktor für die Massenadaption ist die Geschwindigkeit. Das Fraunhofer-Institut, das mit der Entwicklung des MP3-Formats die Musikindustrie revolutioniert hat, konnte nun neuerlich einen beeindruckenden Erfolg vermelden. Die Wissenschaftler haben die Technologie von Werkzeugmaschinen mit dem 3D-Druck kombiniert. Dabei entstand ein 3D-Drucker, der achtmal so schnell wie herkömmliche Geräte arbeitet und so den Herstellungsprozess massiv verkürzt. Das neue Verfahren, genannt Screw Extrusion Additive Manufacturing (Seam), wurde auf der Hannover Messe der Öffentlichkeit vorgestellt. Ein rund 30 Zentimeter hohes Bauteil kann mit diesem Verfahren in nur 18 Minuten hergestellt werden. Die Forscher sind davon überzeugt, dass ihr neues Herstellungsverfahren die Materialkosten um das bis zu 200-fache senken wird.

    Die Erfolgsmeldungen im Themenfeld 3D-Druck reißen nicht ab, ganz im Gegenteil, denn das Tempo der Neuentwicklungen zieht immer weiter an. Ob ein Tretroller im Protolab-Zentrum an der Montan-technischen Universität Ostrau, Serienteile für Verkehrsflugzeuge von Airbus oder gar ein komplettes E-Motorrad von dem Berliner Unternehmen BigRep, der 3D-Druck dringt immer weiter und schneller in unser tägliches Leben vor. Vor uns liegen zweifellos spannende Zeiten.

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